Region

Die LEADER-Region Lausitzer Seenland

Die LEADER-Region Lausitzer Seenland liegt im Nordosten Sachsens, erstreckt sich über die Landkreise Bautzen und Görlitz und grenzt an Polen sowie Brandenburg. Mit einer Fläche von 1.107,8 km² und einer Bevölkerung von 72.417 Personen (Stand 2020) weist das Gebiet eine Bevölkerungsdichte von 65,4 Einwohnern/km² auf.

Das gesamte Gebiet ist seit Jahrzehnten maßgeblich durch die Braunkohleindustrie und den damit im Zusammenhang stehenden Struktur- und Landschaftswandel beeinflusst.

1 Förderfähige Ortsteile Stadt Hoyerswerda: Bröthen/ Michalken, Zeißig, Knappenrode, Schwarzkollm, Dörgenhausen, OL Groß Neida
2 Förderfähige Ortsteile Stadt Lauta: Johannisthal, Laubusch, Lauta-Dorf, Leippe, Torno

Geographie
Wirtschaft

Der großflächige Braunkohleabbau hat seit Jahrzehnten das Landschaftsbild geprägt und zur teilweisen oder vollständigen Umsiedlung von Ortschaften geführt. Aus ehemaligen Kohlegruben entsteht die größte von Menschenhand geschaffene Seenlandschaft Europas, bestehend aus 25 Seen mit einer Gesamtwasserfläche von etwa 14.500 ha. Einige dieser Seen sind durch schiffbare Verbindungen miteinander verbunden, was die Attraktivität für Wassersport und Freizeitaktivitäten erhöht. Diese neue Seenlandschaft gewinnt immer mehr an touristischer Bedeutung und bietet vielfältige Möglichkeiten für Erholung und Naturnutzung.

Bevölkerung

Seit den 1990er Jahren erlebt die Region einen tiefgreifenden Strukturwandel. Nach der Schließung vieler Tagebaue führte der damit verbundene Arbeitsplatzverlust zur Abwanderung, besonders unter jungen Menschen. Trotz eines positiven Wanderungssaldos seit 2017 bleiben Bevölkerungsrückgang und Überalterung dringende Herausforderungen, verschärft durch den bevorstehenden Kohleausstieg 2038, dem bereits mit Gegenmaßnahmen begegnet wird.

Die Region ist ein sorbisches Siedlungsgebiet, geprägt von der einzigartigen Kultur, Zweisprachigkeit und Traditionen der sorbischen Minderheit. Laut Umfrage sehen 82 % der Befragten das sorbische Brauchtum als zentral für die regionale Identität. Initiativen wie der Regionalverband der Domowina und der Sorbische Kulturtourismus e.V. fördern diese Kultur aktiv.

Tourismus

Das Lausitzer Seenland hat sich durch den Wandel von der Bergbau- zur Seenlandschaft zu einer einzigartigen Tourismusregion entwickelt. Mit insgesamt 25 Seen und einer Gesamtwasserfläche von etwa 14.500 Hektar, die teilweise durch schiffbare Verbindungen verbunden sind, bietet die Region vielfältige Möglichkeiten für Wassersport und Erholung. Die Seenlandschaft ist die größte von Menschenhand geschaffene Seenlandschaft Europas und zieht zunehmend Touristen an.

Der Tourismusverband Lausitzer Seenland koordiniert gemeinsame Angebote und vermarktet die Region sowohl national als auch international. Die Region ist bekannt für aktive Erholung auf und am Wasser. Zusätzlich bietet sie zahlreiche Rad- und Wanderwege, die durch malerische Landschaften führen und die Erkundung der Natur ermöglichen.

Neben den Wassersportaktivitäten spielt auch der Kulturtourismus eine wichtige Rolle. Die Region ist reich an sorbischen Traditionen und Bräuchen, welche durch verschiedene Kulturveranstaltungen, Heimatstuben und Schauwerkstätten gepflegt und präsentiert werden. Besondere Highlights sind die zweisprachigen Ortsschilder, die traditionellen Trachten und die Geschichten um die Sagenfigur Krabat.

Fischerei

Das LEADER-Gebiet Lausitzer Seenland ist als Teil der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft das größte wirtschaftlich genutzte Teichgebiet Deutschlands und bietet hervorragende Voraussetzungen für die Fischereiwirtschaft. Die Bergbaufolgeseen eröffnen zusätzliches Potential für die fischereiliche Bewirtschaftung. Die Karpfenzucht stellt einen traditionellen Erwerbszweig im Lausitzer Seenland dar und besitzt nach wie vor Bestand. Neben Bayern produziert Sachsen die größte Menge an Speisekarpfen in Deutschland.